Münsterplatz

Münsterplatz

Der Münsterplatz und das Umfeld wurden nach umfangreichen archäologischen Untersuchungen neu gestaltet. Inspiriert vom ehemaligen Kreuzgang der Zisterzienser, der lediglich noch rudimentär erahnbar war, entstand ein nahezu quadratischer Binnenhof, der in 6 mal 6 quadratische Felder unterteilt wird. Die Achsen des so nachgezeichneten Hofes treffen sich in einem Lichtwürfel in der geometrischen Mitte. Als einzige vertikale Elemente am Rand des Kreuzgangs dienen die Sitzpoller, welche die möglichen Fassadenöffnungen der ehemaligen Wände der Kolonnaden definieren.

Projektdauer

2008 – 2010

Auftraggeber

Stadt Heilsbronn

Ort

Heilsbronn

Kunst

Dietrich Förster, Kinsau

Landschaftsarchitektur

Bernard Lorenz, Nürnberg

Team

Prof. Hubert Kress (Projektleitung)
Stefan Groß in KJS+ Architekten BDA

Als Material für alle vertikalen Bauteile wurde ein gelbgrauer Granit ausgewählt, der Bodenbelag ist ein handgeformter Ziegel, der in Farbe und Größe den historischen Platten entspricht. Einzelne Hochstämme symbolisieren die ehemaligen Bauwerke des Klosters, während in der Fläche, in den ruhigen, kontemplativen Bereichen, Schotterrasenflächen und Buxfelder zum Einsatz kommen. Im eher urbanen Umfeld des Brunnens wird die Bepflanzung dem jahreszeitlichen Wechsel angepasst.

Westlich des Kreuzgangs verspringt das Gelände um zwei Sitzstufenhöhen an der Stelle, die auch im Klosterleben als Grenze zu verstehen war. Dort, wo sich zunächst die Vorratsräume und im späteren klösterlichen Leben die größere Bibliothek befanden, wurde eine baumüberstandene Fläche geschaffen

Die Zisterzienser legten die Klostergründungen immer an Orte, die mit vielen Quellen und Wasser gesegnet waren. Diese Vorgehensweise wird durch den mittels Quellwasser gespeisten Wasserlauf, der die drei neuen städtebaulichen Räume zu einem Ganzen verbindet, symbolisiert. In der Achse des Zugangs zum Refektorium, dort, wo sich die Mönche wuschen, steht der neue Dreischalenbrunnen von Dietrich Förster, dem ersten Preisträger eines hochkarätig besetzten Künstlerwettbewerbes.

Das klösterliche Leben war auch nachts durch die Riten der Zisterzienser bestimmt.Das Lichtkonzept der neuen Klosteranlage illuminiert die Wände und die Wege ohne vertikale Einbauten zurückhaltend und ihrer Funktion angemessen. Die Lichtinszenierung des Platzes sollte dabei im Sinn des Ordens eher reduziert akzentuierend als dominierend eingesetzt werden.

Fotos: Gerhard Hagen