Am Bamberger Bahnhof, auf der Ostseite, liegt der alte Reparaturschuppen von 1854. Damals der Reichsbahn zugehörig, dann im Krieg zerstört, steht er mittlerweile unter Denkmalschutz. Zwischendurch wird er für kleine Werkstätten genutzt, doch richtiges Leben mag nicht einkehren. Dann die Idee: Der Schuppen soll eine neue Bestimmung bekommen, für Pendler und Reisende, die dem Bamberger Bahnhof einen Besuch abstatten.
Das Wesen des Denkmals soll erhalten bleiben. Zugleich soll ein modernes Fahrradparkhaus für rund 350 bis 400 Räder und einige Spezialstellplätze entstehen. Der Spagat zwischen Kosten-Nutzen, Denkmalpflege und Gestaltung ist groß.
Seit Erbauung wurden im Inneren des Schuppens zahlreiche Wände und Zwischendecken gezogen. Um die bauliche Struktur des Gebäudes wieder hervorzuholen, werden diese entfernt. Die Eingriffe in die historische Substanz sollen dabei sich so gering wie möglich sein, die Gestaltung gibt sich zurückhaltend. So erlebt der Charakter des Bahnhofsnebengebäudes eine Renaissance. Die ehemaligen Tore sind durch einfachverglaste Metallfensterelemente ersetzt, durch die das Innere mit Tageslicht geflutet wird. Nachts erhellt der Schein der inneren Beleuchtung die Außenräume und die Bahnhofszugänge.
Eine Tunnelverlängerung verbindet die Nordoststadt und das Fahrradparkhaus mit dem jenseits der Gleise liegenden Hauptbahnhof und der Innenstadt. Zwischen der Halle für Fahrräder und der Technikzentrale wird ein neuer Weg angelegt, der Pendler und Reisende zu den Bahngleisen führt.
Fotos: Gerhard Hagen