Aus einer Turn- und später Stadthalle aus den Jahren um 1925, die bereits mehrere Veränderungen erlebt hat, entsteht ein Zentrum für Kultur. Es galt, dem aus Umbauten, Erweiterung und Aufstockung folgenden Potpourri aus Formen und Materialien einen neuen, einen klaren Charakter zu verleihen. Einen Charakter, der mit viel Licht, Grün und von Minimalismus geprägt zu kulturellen Treffen einlädt.
Freie Flächen werden durch Hecken und Bäume satt grün, die längste Bank der Stadt bietet die Gelegenheit, sich niederzulassen. Der Bau wurde auf seine wesentliche Substanz reduziert und energetisch optimiert. Dachfenster und bewusst gesetzte große Fensteröffnungen ermöglichen ein von Tageslicht geprägtes Raumgefühl sowie den Ein- und Ausblick aus unterschiedlichen Perspektiven. Bronzeblechpaneele umschließen die minimalistischen äußeren Formen des Gebäudes. Das Innere des Kulturzentrums bietet Raum für die Stadtbibliothek und eröffnet Möglichkeiten für Lesungen und Kleinkunstveranstaltungen mit 154 Sitzplätzen.
Nach Süden blickend führt das Kulturquartier die Wege vor und in die Stadt zusammen. Den Höhenunterschied zwischen der Vorstadt und der mittelalterlichen Stadt Altdorfs überwindet eine Rampe entlang von Fragmenten der Stadtmauer. Die nach und nach patinierenden Bronzeblechpaneele der Fassade des neuen Kulturzentrums integrieren den Bau auf zeitgemäße Weise neu ins Stadtbild. Durch die verwendeten Natursteinmaterialien fügt sich das Gebäude in seine direkte Umgebung der steinernen Stadt Altdorf ein.
Fotos: Gerhard Hagen