In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg findet auf dem Standort der südlichen Stadtwaage vor den Toren der Stadt eine Tankstelle ihren Platz. Der heutige Besitzer wohnte fast schon im Vorort und sehnte sich nach einem Zurück in die Innenstadt. Das Haus ist ein Lückenschluss, es nimmt die Fluchten der geschlossenen Blockrandbebauung, sowie diverse Achsen auf und bildet das Bindeglied zur offenen Bauweise. Außerdem bildet es ein Portal zu der zur vielbefahrenen Nürnberger Straße parallel liegenden Franckestraße. Die zwei straßenseitigen Außenwände stehen direkt am Gehsteig, so wie es sich für ein Innenstadthaus traditionell ziemt.
Das 1930er-Jahre Quartier fordert die Konstruktion mit ihrer Ecksituation heraus. Diese wird so aufgegriffen, dass es im Innenraum interessante Verschneidungen gibt und eine zentrale Treppe komplett von Tageslichtstrahlen beleuchtet wird. Geothermie und Photovoltaik gewährleisten die energetische Grundsicherung. Entlang der Nürnberger Straße schützt ein vorgeblendetes Mauerwerksgitter vor neugierigen Blicken. Als neuer Stadtbaustein an der Nürnberger Straße wirkt das Wohnhaus dank Ziegelsichtmauerwerk und seiner Baukörperskulptur mit einer robusten Erscheinung.
Fotos: Gerhard Hagen